„Sprichst Du Politik?“

Die Wahlbeteiligung sinkt seit Jahren, Parteien haben Nachwuchsprobleme. Wieso gelingt es nicht mehr, die Jugendlichen für politische Themen zu interessieren? Auf der Suche nach Erklärungen und Lösungen erscheint ein Blick auf die politische Kommunikation und insbesondere die Sprache der politischen Akteurinnen und Akteure sinnvoll – und zwar aus der Perspektive der Jugendlichen selbst.

Die Autor/innen der Studie „Sprichst Du Politik?“ haben Jugendliche direkt gefragt. Sie wollten wissen: »Was geht in den Köpfen junger Menschen vor sich, wenn sie mit dem „politischen System“, mit Politiker/innen und ihrer Sprache konfrontiert werden?«

Die Frage “Sprichst du Politik?” stellten Berliner Studierende mit wissenschaftlicher Begleitung und in Kooperation mit der Friedrich-Ebert-Stiftung sinngemäß jungen Menschen in ganz Deutschland. Nach Gruppeninterviews an unterschiedlichsten Berliner Schulen folgte die größte Online-Umfrage zum Thema Jugend und Politik, die es im deutschen Raum jemals gab. Im Fokus der Studie standen Jugendliche in der Altersgruppe von 16 bis 19 Jahren, also in einem Alter, in dem sie erstmals in Kontakt mit Wahlen, Politik und somit selbst erlebbarer Demokratie kommen.

Die Studie enthält drei wesentliche Empfehlungen:

  • Die erste Botschaft geht an die Politiker/innen. Sie lautet sinngemäß: »Redet so, dass wir euch verstehen. Legt das Manuskript beiseite, und sprecht in eurer Alltagssprache, direkt, offen und unkompliziert
  • Die zweite Botschaft geht an die Medien. Die übergreifende Botschaft lautet sinngemäß: »Übernehmt nicht die Floskeln der Politiker/innen, sondern helft uns, zu verstehen, was dahinter steckt
  • Die dritte Botschaft der Schüler/innen geht an die Bildungspolitik: »Wir wollen mehr Politikunterricht, wir wollen ihn früher, neutraler und praxisnaher

Die vollständige Studie gibt es hier zum Download (externer Link, 4,2MB)

Mehr Informationen auf www.sprichst-du-politik.de

Hintergrund

Das Modell entstand auf Basis von 27 Gruppeninterviews an unterschiedlichen Berliner Schulen und wurde im Anschluss durch einen bundesweiten Online-Fragebogen in wesentlichen Punkten quantifiziert. Dieser wurde von 30.122 jungen Bürger/innen vollständig beantwortet. Somit ist die vorliegende Studie zum einen umfassend qualitativ basiert und zum anderen quantitativ die größte, die aktuell zum Thema Jugend und Politik in Deutschland vorliegt.

 

Quelle: Jugendserver Niedersachsen


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