SJD Die Falken

SJD Die Falken

Beim diesjährigen Winterdinx der Falken Braunschweig, Bremen, Hamburg und Thüringen hat in den Morgenstunden des 30.12.2019 ein schwerer Dachstuhlbrand das Seminargebäude in Barsinghausen zerstört. Fast alle Teilnehmer*innen konnten das Gebäude rechtzeitig verlassen. Nachdem der Genosse Max aus Jena am Morgen vermisst wurde, wurde es am Nachmittag traurige Gewissheit, dass er durch den Brand zu Tode gekommen ist. Die Ermittlungen dauern noch an.

Sein Tod schockiert uns und lässt uns betroffen und um Fassung ringend zurück. Unser Mitgefühl, unsere Trauer und unsere Freundschaft gelten seiner Familie, seinen Angehörigen, Freund*innen und Genoss*innen.

Seit 2005 führt der Kreisverband Braunschweig der Sozialistischen Jugend Deutschlands – Die Falken über Neujahr in wechselnder Kooperation mit anderen Gliederungen des Verbands das Winterdinx-Seminar durch. Seit 2015 bezog man dafür mit vielen Teilnehmer*innen das Seminarhaus der Ökostation Deister-Vorland e.V.in Barsinghausen-Großgoltern.

In den frühen Morgenstunden des 30. Dezember 2019 kam es während des Seminars zu einem schweren Brand im Gebäude. Ausgelöst durch einen technischen Defekt im Bereich eines Schornsteins entwickelte sich vermutlich ein Schwelbrand, der sich bis zum Dach durchfraß und von dort rasend schnell auf die restlichen Gebäudeteile übergriff. Ein Teilnehmer, der sich zu diesem Zeitpunkt bereits den Wecker gestellt hatte, bemerkte das Feuer. Er weckte umgehend die anderen Teilnehmer*innen in seinem und den anliegenden Zimmern. Beinahe zeitgleich löste die Brandmeldeanlage des Gebäudes aus und alarmierte die restlichen Teilnehmer*innen.

Die Teilnehmer*innen verließen daraufhin sofort und in kleinen Gruppen organisiert durch verschiedene Notausgänge das Haus. Unmittelbar darauf wurde die Feuerwehr verständigt. Als die Teilnehmer*innen sich, wie im Notfall vorgesehen, gemeinsam vor dem Haus versammelt hatten, wurde sofort bemerkt, dass Max vermisst wird. Auch darüber wurde die Feuerwehr umgehend informiert. Zu diesem Zeitpunkt war ein erneutes Betreten des Gebäudes aufgrund der Ausbreitung der Flammen und der massiven Rauch- und Hitzeentwicklung bereits völlig unmöglich. Max wurde noch bis in die Nachmittagsstunden hinein vermisst. Erst viele Stunden später konnte die Feuerwehr einen Leichnam bergen.

Die Teilnehmer*innen wurden zunächst in der Feuerwache der Feuerwehr Großgoltern versorgt und dann von dieser ins Landesbüro nach Hannover gebracht. Die meisten Teilnehmer*innen traten noch am selben Tag gemeinsam mit ihren Reisegruppen die Heimreise an. Ein kleinerer Teil wurde bis zum nächsten Tag in Braunschweig und Hannover untergebracht. Für alle Betroffenen konnte umgehend seelsorgerische Betreuung vor Ort als auch zu Hause organisiert werden.

Viele der Teilnehmer*innen sind seelisch stark angegriffen und werden in ihren jeweiligen Orten betreut. Die Unterstützung durch Genoss*innen vor Ort ist dabei eine wesentliche Stütze und die erfahrene Solidarität eine wichtige Hilfe bei der Bewältigung des Erlebten. Darüber hinaus wurde in verschiedensten Städten eine Begleitung durch die örtliche Notfallseelsorge organisiert.

Die Aufarbeitung und Bewältigung des Erlebten wird für viele Genoss*innen Zeit brauchen und wird individuell sehr unterschiedlich sein. Wir wollen die Genoss*innen dabei unterstützen, einen für sie guten Umgang mit dem Erlebten zu finden.

Auch für die Genoss*innen, die selber nicht vor Ort waren, kann das Ereignis Auswirkungen auf ihr Befinden haben. Sei es, dass sie Freund*innen oder Genoss*innen unterstützen oder begleiten, dass sie selber in den letzten Jahren zum Winterdinx gefahren sind oder dass sie merken, dass ihnen die Unbefangenheit, mit der man sonst Genoss*innen begegnet oder auf Seminare und zu Gruppenstunden gekommen ist, fehlt. Der Umgang mit den erschreckenden Ereignissen und Erlebnissen wird auch für uns als Organisation Zeit brauchen und Räume für Reflexion und Trauer erfordern. Mit der Unterstützung des Bundesverbands erarbeiten die betroffenen Gliederungen gerade auch Möglichkeiten, solche Räume zu schaffen.

Neben der Trauer um Max und der Begleitung der vor Ort anwesenden Genoss*innen braucht es aber auch eine schnelle materielle Unterstützung. Viele Genoss*innen haben beim Brand ihre persönlichen Dinge verloren: Laptops, Smartphones, Kleidung, Rücksäcke, Schlüssel und persönliche Gegenstände. Wir gehen zur Zeit von einem Gesamtschaden für die Betroffenen von deutlich mehr als 100.000€ aus. Bis geklärt ist, welche Versicherung den Schaden in welcher Höhe übernehmen wird, können noch Wochen oder gar Monate vergehen. Bis dahin wollen wir Genoss*innen die Kosten für verlorene und dringend benötigte Gegenstände vorstrecken. Dafür sind wir auch auf Spenden angewiesen.

Darüber hinaus rechnen wir in den kommenden Wochen und Monaten mit weiteren Kosten für die betroffenen Gliederungen, seien es Reisekosten oder Kosten für die professionelle Begleitung von Haupt- und Ehrenamtlichen.

Deshalb haben wir gemeinsam mit dem Bundesverband eine Spendenkampagne erarbeitet. Über eine Unterstützung würden wir uns freuen.

Spenden können unter dem Verwendungszweck „Brandschäden Winterdinx“ auf das Stiftungskonto der SJD – Die Falken bei der Bank für Sozialwirtschaft überwiesen werden.

Kontoinhaber: Stiftung zur Förderung des Archivs der Arbeiterjugendbewegung und der sozialistischen Kinder- und Jugendarbeit

Bank für Sozialwirtschaft

DE62 1002 0500 0003 1561 00

Verwendungszweck: „Brandschäden Winterdinx“

Im Moment sind die Gliederungen mit der Aufarbeitung und Verarbeitung des Unglücks beschäftigt, versuchen gleichzeitig aber auch, das weitere Verbandsleben im Blick zu behalten und regelmäßige Gruppenstunden und Veranstaltungen stattfinden zu lassen. Da auch unsere Hauptamtlichen betroffen sind, bitten wir um Rücksichtnahme bei Anfragen und Anliegen. Bei Fragen könnt ihr euch an das Landesbüro der Falken Niedersachsen wenden.

Wir werden euch über unsere Kanäle und auf unserer Website und den Social-Media-Auftritten weiter informieren.

Vielen Dank für Eure Unterstützung und FREUNDSCHAFT!

Sozialistische Jugend – Die Falken Landesverband Niedersachsen

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